Erlösung!

Xin Peng Wangs magisches Meisterwerk „Faust II“ ist wieder zu erleben!

„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis…“, heißt es in Goethes Alterswerk, dem zweiten Teil seines monumentalen Menschheitsdramas „Faust II“. Und mittlerweile wird auch den vernunftverhafteten Rationalisten klar: So einfach lässt sich kein Gleichnis durch eine simple Gleichung ersetzen. Zu komplex ist die Welt geworden, um sie auf einige massenkompatible Schlagworte herunterzubrechen. Wer sich der Gegenwart stellen will, muss mit einem Auge in die Vergangenheit schauen und auf die Zukunft gerichtet haben. Und irgendwo dazwischen, im Heute, läuft gerade das Leben aus dem Ruder…
„Faust II ist kein Aktivistenballett, sondern etwas viel Besseres: ein dichter, anspielungsreicher Tanzabend, der eine atemberaubend genaue Balance findet zwischen politischer Haltung und künstlerischem Ausdruck. (…) Das Dortmunder Ballett trumpft geradezu auf.“ (Westfälischer Anzeiger)

Seit dem Sommer 2015 ist vieles anders geworden in Europa. Menschen sind unterwegs. Sie kommen von weit her. Auf uns zu. Die Heimat im Rücken. Wollen bleiben. Hier. Müssen bleiben. Irgendwo. Vorübergehend. Für immer. Unsere Mitmenschlichkeit steht auf dem Prüfstand. Wie viel Platz sind wir bereit abzutreten an jene, die keinen Platz sonst haben auf der Welt, wie viel Wohnraum, wie viele Arbeitsstellen, wie viele Ressourcen?
„Es sind die Bilder der Flüchtlingsströme, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen“, gesteht Xin Peng Wang, „die Heimatlosen am Dortmunder Bahnhof, die zu allem Entschlossenen in einem Schlauchboot auf offener See, die Schlagzeilen der Zeitungen, die Berichte im Fernsehen, das tote Kind am Strand… Als Faust ganz alt ist, den Tod vor Augen, baut er einen Damm gegen das Meer und gewinnt der Menschheit so Lebensraum.“
Dortmunds Ballettdirektor fühlt vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen mit seiner Kreation dem Zeitgeschehen auf den Zahn.

„Dieses Ballett gehört zum Besten, was in Dortmund in Wangs Ära bislang zu sehen war. Unbedingt hingehen!“ (Ruhr Nachrichten)

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