10 Dinge, die Sie über die Bürgschaft wissen sollten

10 Dinge, die Sie über die Bürgschaft wissen sollten

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Das 2019 / 2020 entstandene Werk Die Bürgschaft von Thierry Tidrow, Composer in Residence der Oper Dortmund, kommt nun endlich zu seiner Uraufführung. Im April 2020 war die Premiere der Bürger*innenOper geplant und konnte – wie so vieles – coronabedingt nicht stattfinden. Der globale Stillstand traf auch das We DO Opera!-Projekt nach mehreren Monaten der gemeinsamen Erarbeitung. Und nun, anderthalb Jahre später, erblickt das Stück doch noch das Licht der Welt! Freuen Sie sich auf eine Musik, die instinktiv die menschlichen Gefühle aufgreift: Angst, Hass, Zuneigung, Freundschaft und der tiefe Wunsch nach Erlösung finden sich in dieser partizipativen Oper wieder. Lesen Sie mehr über die musikalische Verarbeitung der Gefühle in „10 Dinge, die Sie über Die Bürgschaft wissen sollten“!

1) Kollektiv

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Dynamisch, hybrid und im Wandel – Dortmund ist eine Stadt im Übergang. Und Brüche schaffen Neues, eröffnen Chancen, lassen weiterdenken. Die Bürger*innenOper der Oper Dortmund initiiert neue Formen, möchte ausprobieren und gestalten. In Tidrows Stück gibt es keine Arien, keine Solorollen – Die Bürgschaft sprengt daher nicht nur musikalische Dimensionen, sondern ist auch offen für neue Formate. Gemeinsam in Chor und Orchester wurden Ideen gesammelt, Stücke entwickelt und Szenen erarbeitet. Der gesamte künstlerische Organismus Bürger*innenOper, als Musiktheaterensemble der Stadt, verkörpert das substanzielle Zentrum dieser Oper. Sich als künstlerisch-agierendes Subjekt wahrzunehmen und im Miteinander zu musizieren, ist eine intensive Erfahrung. Die Teilnehmer*innen ließen sich auf diesen gemeinsamen Prozess ein: „Ich habe bei der Bürger*innenOper mit dem Singen angefangen. Auch auf einer Bühne stand ich bisher nicht.“, sagt Ildiko Ujvari, die zum ersten Mal bei der Bürger*innenOper dabei ist. „Aber ich bin schon total gespannt, neugierig und ein bisschen nervös.“

2) Freundschaft

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Das Libretto der Oper orientiert sich an Friedrich Schillers Ballade Die Bürgschaft von 1798: Freundschaft und Loyalität stehen einem totalitären System gegenüber. Was bewirken idealistische Werte angesichts eines egomanischen Tyrannen? Dieser und weiteren Fragen spürt Schiller in seiner Ballade nach. Wieviel Sinnhaftigkeit und wieviel Naivität stecken im Idealismus? Welche Opfer sollten wir bringen und welche nicht? Damon, zentraler Charakter in Die Bürgschaft, befindet sich in einer nahezu ausweglosen Situation: Nach einem gescheiterten Mordversuch an dem Tyrannen soll er hingerichtet werden. Sein letzter Wunsch ist es, seine Schwester zu verheiraten. Wenn er seinen Freund dem Tyrannen als Bürgen hinterlässt, darf er gehen. Schafft er es nicht in drei Tagen, so stirbt sein Freund. Erdrückender könnte Damons Situation nicht sein, doch wagt er es trotzdem. Gewaltige Regenschauer, Hitzewellen und ein Überfall erschweren seine Rückkehr, die dennoch letztlich den Freund vor dem Tod bewahrt. „Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn“, erkennt der Tyrann am Ende, überwältigt von der brüderlichen Liebe der beiden Freunde.

3) Verbundenheit

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Schillers Ballade löste sowohl Begeisterung als auch Kritik aus: Die Unerreichbarkeit dieser idealistischen Ziele, mit der sein Gedicht schließt, paralysierte den einen und motivierte den anderen. Für Schiller war es letztendlich ein Horizont an Handlungsoptionen, der geschaffen werden sollte: Was ich denken kann, kann Realität werden. Wenn ich mir das Konzept von Loyalität vorstellen kann, so kann ich auch loyal handeln. So gibt sich Schillers Held der Liebe hin: treu, utopisch, aufopfernd. Seine ungebändigten Affekte machen ihn zu einem progressiven Sinnbild der Freundschaft. Über seinen kräftezehrenden Weg hinweg bleibt ihm der Freund in Gedanken stets präsent. Unabhängig von Zeit und Raum besteht eine wirkmächtige Verbundenheit der beiden: Das Denken an den Freund ist Fühlen mit dem Freund. Ihre irreversible Vertrautheit trotzt der Entfernung. Sie gibt Hoffnung – auch und besonders in den heutigen Zeiten von Sicherheitsabstand und Kontaktbeschränkungen. Deca Durabolin is a powerful anabolic steroid that is used to help promote muscle growth. This steroid is available in a number of different forms, including tablets, injectable suspensions and pellets. When taken as directed, deca durabolin can help increase strength and size in the body. You can find deca durabolin for sale on mylesaheadfitness.com which is is a powerful corticosteroid that is used to treat a variety of medical conditions. It is available in oral and injectable forms, and can be used by athletes and bodybuilders. Deca Durabolin is not yet available in the United States.

4) Intensität

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„Ich lasse den Freund dir als Bürgen. Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.“
Mit Damons erschüttertem Geflüster endet die Exposition der aktuellen Bürger:innenOper. „Es erinnert an den Tod in Schuberts Erlkönig“, sagt Tidrow. Der Komponist legt Wert darauf, die situativen Emotionen in der Musik widerzuspiegeln. Zudem lotet seine Musik die Extreme aus: Rohe Geräuschmalereien stehen innigen Baǧlama-Soli gegenüber. Die Baǧlama, ein historisches Saiteninstrument aus der Türkei, erklingt in einem klaren, warmen Timbre. Ihre Stimmen stehen im Dialog mit der Damon-Gruppe, die sich aus neun Frauenstimmen zusammensetzt. Auf einen verzweifelten Schrei dieser Sängerinnen folgen liegende Akkordeontöne – die Ruhe vor dem Sturm? Während Damon sein „frevelndes Streben“ zutiefst bereut, erklingt ein erdrückender Cluster im Chor. Seine Schuldgefühle werden spürbar, die Anspannung greift um sich. Im Gegensatz dazu folgt ein befreiend wirkender tonaler Moment in der Mitte der Oper: Strahlende Dur-Klänge finden sich in Chor und Orchester wieder. Es ist an dieser Stelle aber noch nicht klar, ob diese Harmonie echt ist. Oder ist sie als sarkastischer Kommentar zu verstehen?
Nach und nach setzt dann der Chor ein und imitiert strömendes Wasser mit scharfen S-Lauten. Von kleinen Bächen bis hin zu einem gefährlichen Unwetter steigern sich die Wassermassen, die Damon bedrohen. Mit repetitiven Strukturen und rhythmisierter Sprache wird die Spannung ins Äußerste getrieben.
Letztlich bietet sich musikalisch kein Moment des Ausgleichs: Stets begleitet die einstündige Oper eine subtile Ungewissheit und Rastlosigkeit. Damons Suche nach Gerechtigkeit verdichtet sich zu einer Odyssee und sein Gefühlsstrom begleitet die Zuhörenden.

5) Lernen

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Die „türkische Saz“ – so wird die Langhalslaute, die Baǧlama, auch genannt. Die Bezeichnung saz kommt aus dem Persischen und bedeutet Musikinstrument. Der Name Baǧlama (von bağlamak = binden, zusammenschließen) wird häufig synonym verwendet. Im Gegensatz zur europäischen Gitarre hat die Baǧlama einen langen, schmalen Hals, einen bauchigen Korpus und einen Resonanzboden. Diese ‚Birnenform‘ ist charakteristisch für das türkische Instrument. Die sogenannte Şelpe-Technik, bei der die Baǧlama mit den Fingern gezupft wird, wird heute nicht mehr praktiziert. Stattdessen verwenden Baǧlama-Spieler*innen heute ein Plektrum. Zudem besitzt die Baǧlama mehr Bünde als die europäische Gitarre: Diese ermöglichen Tonfolgen und Harmonien, die essentiell für die arabische, türkische und persische Musik sind.

An der Musikschule Dortmund gibt es mehrere Baǧlama-Klassen, in denen man dieses Jahrhunderte alte Instrument erlernen kann. Der Musiker Imam Yıldırım unterrichtet dort einmal in der Woche. Gemeinsam mit einigen seiner Schüler*innen sind sie Teil des neuen interkulturellen Orchesters der Bürger*innenOper!

6) Bewegtsein

Regisseur Justo Moret begann die gemeinsame Arbeit an Die Bürgschaft mit einer Ideenwerkstatt: Warum liefert Damons Freund sich ohne Zögern aus? Wie fühlt es sich an, das Leben des engsten Vertrauten zu riskieren? Und: Wer besitzt hier eigentlich die Macht? Haben die Teilnehmenden die zentralen Motive durchdrungen, so geht Tanzpädagoge und Choreograf Moret über zur körperlichen Begegnung mit dem Stück: Wie bewegt sich ein Tyrann? Wo im Körper lassen sich Damons flehende Bitten verorten? Moret erschafft mit allen Darsteller*innen szenische Bilder: Der umzingelte Damon, der Kampf der Räuber oder der schleichende Tyrann. „Es ist wie ein ‚reinbewegen‘ in die Figuren. Es ist ein Prozess.“ So beschreibt Teilnehmer Josef Dransfeld damals die Erfahrungen mit den szenischen Proben. Die Emotionen werden über die Bewegung erfahrbar – für das Publikum und die Teilnehmenden.

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7) Neugierig sein

Die Musik von Thierry Tidrow war zuvor vielen Teilnehmenden fremd, daher war er besonders oft bei den Proben dabei: Er erklärte seine Gedanken, die ihn bei der Komposition bewegt haben und hat die Stücke der vorhandenen Besetzung den Dortmunder Musiker*innen angepasst. „Erstmal wusste ich gar nicht, was da auf mich zukommt mit Thierrys Komposition, aber ich hatte einfach Interesse. Und dann hab ich mich darauf eingelassen.“, sagt eine Mitwirkende aus dem Orchester. Das Unbekannte zu erfahren, erzeugt Synergieeffekte: Während das Neue vertraut wird, gestaltet man auch sich selbst neu und lernt Seiten an sich kennen, die bislang im Verborgenen geblieben sind. Neugierig darf man an der Stelle auch auf das Projekt nach der Bürgschaft sein: Mit Der kleine schwarze Fisch, ein Stück basierend auf dem gleichnamigen Märchen von dem iranischen Schriftsteller Samad Behrangi, startet im Januar die neue Produktion der Bürger*innenOper, für die man sich immer noch anmelden kann. Das geht entweder per Mail (wedoopera@theaterdo.de) oder telefonisch (0231/50 27557). Wenn Sie also Lust haben zu singen oder zu musizieren und nicht nur Teil eines spannenden Projektes, sondern auch Teil einer wundervollen musikalischen Gemeinschaft werden möchten, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf Sie!

8) Mosaik

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Die Instrumentierung der Bürgschaft ist ebenso vielfältig, wie das We DO Opera! – Projekt: Sowohl Streicher und Steel-Drum, als auch Santur und E-Gitarre finden sich im Ensemble der Bürger*innenOper wieder. Die Altersspanne reicht von 20-70 Jahren. Manchen ist die Bühne seit Jahren vertraut, manche probieren sich zum ersten Mal aus. Es spielen Studierende, Mütter, Lehrer*innen – ihr Berührungspunkt ist die Musik. Die Begegnung all dieser Persönlichkeiten spiegelt sich in der künstlerischen Inszenierung wider. Medienkünstler Alexander Hügel arbeitet für die diesjährige Produktion mit Live-Videos und weiteren digitalen Kunstformen. Beispielsweise wurden alle Gesichter der Teilnehmenden fotografiert, um damit ein digitales Konglomerat zu erzeuchen: Das Gesicht der Bürger*innenOper.

9) Bürger*innenoper

„Es gibt auch eine politische Komponente“, betont Thierry Tidrow, Komponist von Die Bürgschaft. „Und das Schöne ist, dass sich an dieser Stelle der Stoff der Oper und das Projekt verbinden.“. Die Bürger*innenOper ist für die und von den Bürger*innen der Stadt Dortmund (und Umgebung). Sie werden Teil der Oper, gestalten neue Formen des Musiktheaters mit – und in Die Bürgschaft wird die Rolle des Volks auf der Metaebene hinterfragt: Wie verteilt sich die Macht in einer Monarchie? Wie verteilt sich die Macht in einer Demokratie? Was macht es mit der Selbstbestimmung eines Menschen, wenn hierarchische Machtstrukturen vorherrschen? Als entscheidender Teil gelebter Demokratie ist Mitbestimmung unerlässlich. In Die Bürgschaft hat das Volk keine Mitbestimmungsrechte, sondern untersteht dem Tyrannen. Trotzdem erkämpft sich der Held Damon Einfluss auf das Geschehen und seine Situation. Tidrows Oper geht diesen Entwicklungen nach und wirft einen Blick auf die Dynamik zwischen Volk und Tyrann. Diese Auseinandersetzung spiegelt sich in der Besetzung wider: Mal ist der Chor das Volk, mal stellt er kollektiv den Tyrannen dar. Und es stellt sich erneut die Frage: Wer hat hier eigentlich die Macht? 

10) Das Team

Thierry Tidrow © Annika Neese                                           

Der Komponist Thierry Tidrow, geboren in Ottawa, lebt und arbeitet in Berlin. Er hat sowohl Komposition als auch Barockgesang an der McGill University in Montréal studiert, einen Master am Conservatorium van Amsterdam und ein Weiterbildungsstudium an der Hochschule für Musik in Freiburg angeschlossen. Seine Werke sind international erfolgreich und beim Heidelberger Frühling, dem Huddersfield Contemporary Music Festival, der Music Biennale in Zagreb, der Pluriversale (Akademie der Künste der Welt) und der New Talents Biennale in Köln zu hören. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Tidrow an der Oper Dortmund als Composer in Residence für die Bürger:innenOper und die Junge Oper tätig. In dem Zuge entstehen Produktionen für junges Publikum, wie die moderne Stückentwicklung Persona in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität und Kirsas Musik, eine mobile Oper ab vier Jahren. Nach der ersten Komposition für die Bürger*innenOper, Die Bürgschaft, folgt in der Spielzeit 2021/22 Der kleine schwarze Fisch in Zusammenarbeit mit der Komponistin Elnaz Seyedi.

Ruth Katharina Peeck © Björn Hickmann                                           

Ruth Katharina Peeck hat in dieser Spielzeit die Musikalische Leitung für Die Bürgschaft übernommen und führt sie auch bei der nächsten Produktion Der kleine schwarze Fisch weiter. Die in Heidelberg geborene Mezzosopranistin studierte Schulmusik an der Musikhochschule in Mannheim mit den Hauptfächern Gesang, Klavier und Dirigieren sowie aktuell in Mainz bei Prof. Claudia Eder im Konzertexamen Gesang. 2018 gewann sie den 1. Preis beim Meistersinger-Wettbewerb in Neustadt. Gemeinsam mit dem Pianisten Hedayet Djeddikar wurde ihr der Liedpreis der Stiftung Husumer Volksbank verliehen sowie mit dem Organisten Carsten Ehret der 1. Preis beim internationalen Wettbewerb für Orgel und Gesang in Neuss. Sie erhielt außerdem den 1. Preis beim Wettbewerb Konzertexamen an der Hochschule für Musik in Mainz. Im Bereich Konzert arbeitete sie u. a. mit Orchestern wie dem Neumeyer Consort, der Klassischen Philharmonie Bonn und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zusammen. Sie sang als Kollegiatin von BAROCK VOKAL in Mainz sowie 2017 als Stipendiatin der Bachakademie Stuttgart mit Hans-Christoph Rademann und Helmut Rilling. Seit 2019/20 ist Ruth Katharina Peeck im Ensemble der Jungen Oper Dortmund. 2020/21 erarbeitete sie die Produktionen Constanzes Befreiung und die digitale Uraufführung von Persona.

Justo Moret © Christian Bohnenkamp

Als Tanzpädagoge und Choreograf entwickelt Justo Moret in unterschiedlichen partizipativen Formaten regelmäßig moderne Tanztheaterstücke wie die Produktion Trust mit dem JugendTanzTheater des Ballett Dortmund, dessen künstlerische Leitung er innehat. Der gebürtige Spanier studierte in den Niederlanden klassischen Tanz und war für fünf Jahre Teil des Dortmunder Ballettensembles. Zudem tanzte er im Folkwang Studio bei Henrietta Horn und Pina Bausch. Heute unterrichtet er an der Folkwang Universität der Künste Essen und übernimmt seit der Spielzeit 2019/20 die Regie der Bürger:innenOper. Seine Erfahrungen und sein künstlerisches Gespür setzt er auch in der kommenden Inszenierung der Bürger:innenOper in der Spielzeit 2021/22 ein.

Anna Hörlin © Patrick Temme

Die studierte Kostüm- und Bühnendesignerin Anna Hörling ist in der zweiten Bürger*innenOper Teil des We DO Opera!-Teams. Das kreative Entwerfen und Zeichnen ist für Anna Hörling künstlerische Ausdrucksform: Je ausgefallener, fantasievoller und bunter, desto besser. Nach ihrer Ausbildung als Damen-Maßschneiderin im Modeatelier Inge Szoltisyk in Hagen-Hohenlimburg studierte sie am Rose Bruford Drama College in London. 2002 schloss Anna Hörling dort erfolgreich mit dem Bachelor of Arts (Hons) in Theatre Design ab. Im Anschluss an das Studium kam sie zurück nach Deutschland und wurde direkt als spartenübergreifende Ausstattungsassistentin am Theater Dortmund engagiert. Hier arbeitete sie mit vielen renommierten Regisseur*innen, Choreograf*innen und Ausstatter*innen zusammen. Außerdem stattete sie zeitgleich eigene Produktionen aus. Seit 2005 arbeitet Anna Hörling freiberuflich und entschloss sich 2007 ihr eigenes, kleines Studioatelier im Dortmunder Kreuzviertel zu eröffnen. Dort geht sie ihren vielfältigen Schwerpunkten nach: Von Couture- und Kostümkunst, über Bühnenbild-Design bis hin zur Einzelanfertigung ihrer eigenen Entwürfe in der angeschlossenen Werkstatt.

Alexander Hügel © Meike Willner

Der Medienkünstler und Fotograf Alexander Hügel hat unter anderem für das WHY NOT? Kollektiv und das NRW Juniorballett gearbeitet. In diesem Kontext war er für die Videogestaltung verantwortlich und experimentierte mit innovativen Techniken wie dem Video-Mapping. Dabei wird eine Videoprojektion in Form und Gestalt an das Objekt angepasst, welches durch die Projektion beleuchtet werden soll. Seit 2019/20 wirkt er beim We DO Opera!-Projekt mit und erstellt videografische Elemente für Die Bürgschaft.

Kioomars Musayyebi © Kurt Rade

Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Er lernte bei dem bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar und wurde von dem Filmkomponisten Farhad Fakhredini in Musiktheorie und Komposition unterrichtet. 2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. Viele Jahre lang war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, unterrichtete an diversen Musikschulen in Teheranund gründete 2008 mit der „Avay-e-Shahrzad“ eine eigene Musikschule. Seit 2011 unterrichtet, komponiert und spielt er auch in Deutschland – mit Musiker*innen aus Europa, Indien, Afrika und Ostasien sowie mit verschiedenen internationalen Gruppen. In den vergangen Jahren spielte er auf mehreren Festivals, unter anderem Fusion, Folk’n’Fusion, Hildesheimer Wallungen, Musica Sacra International, Essen Original und Dastgah. Er ist festes Ensemblemitglied u. a. beim Transorient Orchestra und gründete mit dem Kioomars Musayyebi Quartett 2015 seine eigene Band, die orientalische Melodien und Rhythmen mit europäischen Arrangements sowie Weltmusik mit Einflüssen aus dem Jazz vermischen. An der Universität Hildesheim absolvierte er sein Masterstudium im Fach „Musik.Welt – kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“. Seit der Gründung der Dortmunder Bürger*innenOper im Jahr 2018 ist er mit dieser als Workshop- sowie Gruppenleiter der Santur-Instrumentalistinnen eng verbunden.

Dany Handschuh © privat

Dany Handschuh ist seit dem Frühjahr 2021 im Rahmen des 360° Programms der Kulturstiftung des Bundes als Agentin für Diversität tätig und betreut als solche die diversitätsorientierten Öffnungsprozesse der Oper Dortmund. Die Bürger*innenOper ist eines der Formate, das in diesen Bereich fällt, da es speziell auf den interkulturellen und intergenerativen, musikalischen Dialog ausgerichtet ist und mit einem explizit partizipativen Ansatz neue Wege in der Produktion von Oper einschlägt.

Der Artikel wurde von Hanna Kuhlmann (ehemalige Mitarbeiterin der Bürger*innenoper) und Dany Handschuh verfasst.

Weitere Infos zu Die Bürgschaft:

https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/die-buergschaft/

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