About Daegyun Jeong

About Daegyun Jeong

Der lyrische Bariton Daegyun Jeong gehört seit der Spielzeit 2021/22 fest zum Ensemble der Oper Dortmund. In dieser Spielzeit war er bisher u. a. in den Rollen Papageno (Die Zauberflöte), Albert (La Juive) und Franz (Uraufführung von Mädchen in Not) zu sehen. Aktuell ist er als Chou En-lai in Nixon in China zu erleben.

Daegyun Jeong als Papageno in Die Zauberflöte © Björn Hickmann

Wo kommst du her und in welchem Dortmunder Stadtteil lebst du zurzeit?

Ich komme aus Daegu in Südkorea und wohne in Körne in Dortmund.

Dein Lieblingsort in Dortmund?

Das Theater Dortmund! Ich liebe aber auch meine Wohnung und die nähere Umgebung zu dieser. In Körne ist es friedlich und ruhig.

Welche Kulturveranstaltung (in Dortmund) hast du zuletzt besucht?

Ich schaue mir oft Opern an − zuletzt habe ich die Operettengala Roaring Oper(ett)a bei uns in der Oper Dortmund besucht.

Wie sieht für dich ein perfekter (spielfreier) Tag (in Dortmund) aus?

Mit meiner Frau und Katze zu Hause bei etwas Essen Filme zu schauen.

Welche Oper müsste man in Dortmund unbedingt einmal spielen und warum?

Eine meiner Lieblingsopern ist Cosi fan tutte. Ich finde, dass wir die perfekten Sänger*innen und das perfekte Orchester haben, um Mozart wunderbar darbieten zu können.

Was unternimmst du Interessantes ohne Geld auszugeben?

Ich schaue sehr oft YouTube. Dort gibt es einfach so viele interessante Dinge zu entdecken.

Welche Musik hörst du privat?

Auch privat kann ich nicht aufhören, klassische Musik zu hören. Nicht nur Opern, sondern auch deutsche Lieder, Oratorien, französische Melodien und italienische Canzone. Wenn ich dann mal eine Pause von Klassik brauche, höre ich Filmmusik.

Daegyun Jeong, Wendy Krikken, Marcelo de Souza Felix in Mädchen in Not © Björn Hickmann

Was war deine erste Arbeitsstelle?

Das war vor ein paar Jahren im Opernstudio NRW. Es war eine gute Erfahrung, an vier unterschiedlichen Theatern zu arbeiten – wie ein Praktikum für junge Sänger*innen, das mir die großartige Chance eröffnete, hier an der Oper Dortmund einen „großen“ Job anzutreten.

Bei welcher Produktion standest du das erste Mal als aktiver Künstler auf der Bühne?

Meine allererste Rolle hatte ich 2018 am Theater Aachen. Dort gab ich als Förster in Das schlaue Füchslein von Leoš Janáček mein Operndebüt.

Wenn du nicht Sänger geworden wärst, was wäre es dann?

Meine Persönlichkeit könnte für eine Bürotätigkeit geeignet sein. Ich mag es, gut organisiert zu sein und die Ergebnisse meiner Arbeit sichtbar und strukturiert wahrzunehmen.

Was war das Schlimmste/Peinlichste/Lustigste, das dir während einer Aufführung passiert ist?

Bei der letzten Vorstellung von Der Hässliche vergangene Saison habe ich plötzlich den Text vergessen und dann automatisch etwas gesungen, das sehr blöd klang. Ich sah deutlich, wie verwirrt das Publikum war. Nach dieser Vorstellung habe ich für mich gelernt, dass ich bei fehlender Textsicherheit besser nicht singen sollte, vor allem wenn der Text auf Deutsch ist.

Daegyun Jeong als Chou En-lai mit Alfred Kim als Mao Tse-tung in Nixon in China © Anke Sundermeier

Welche ist deine Lieblingsoper?

La Bohème von Giacomo Puccini. Ich freue mich, dass wir diese Oper in der nächsten Spielzeit im Spielplan haben. Es gibt in dieser Oper zwar keine Arie für Bariton, aber es gibt eine wunderschöne Ensemble-Szene im 3. Akt und das ist meine Lieblingsstelle.

Ist dir einmal auf der Bühne etwas völlig Unerwartetes passiert?

Das war auch bei der letzten Vorstellung von Der Hässliche. Da die Musik selbst kompliziert ist, kann jeder Fehler des Einzelnen zu Schwierigkeiten bei den anderen führen. Es gibt da einen Ensemble-Part, wo jemand seinen Einsatz verpasste, der unseren Beginn darstellte. Niemand außer mir sang dann fast drei Minuten lang. Und mein Gesangstext lautete: „Bin ich jetzt dran?”. Das waren die längsten drei Minuten meines Lebens.

Was inspiriert dich?

Dass ich jeden Tag großartige Sänger*innen höre. Es ist so faszinierend zu erleben, wie sie Musik interpretieren.  Sie zeigen dabei nicht nur ihre Stimmen, sondern auch ihre Persönlichkeit.  Auch meine Musik wird mit der Zeit wachsen und dabei jeden Moment meines Lebens beinhalten. Ich bin gespannt, wie sich mein Leben Jahr für Jahr in meiner Musik wiederfinden wird.

Was machst du, um deine Stimmung zu verbessern, sofern notwendig?

Normalerweise rede ich dann viel mit meiner Frau, was mir sehr hilft. Und natürlich mit leckerem Essen.

Welche Jahreszeit magst du am liebsten?

Ich liebe den Winter. Ich mag die Weihnachts-Atmosphäre mit schönen Weihnachtsliedern und auch die Vorfreude auf das nächste Jahr.

Dein Lieblingsessen?

Currywurst mit Brötchen! Als ich in Köln studiert habe, war das mein fast tägliches Mittagessen. Ich esse das immer noch sehr oft.

Welches ist dein Lieblingsfilm und warum?

Alle Marvel-Serien!  Es macht mich glücklich, völlig unwirkliche Dinge zu sehen. Manchmal ist es gut, mein reales Leben für ein paar Stunden zu vergessen und mir vorzustellen, dass ich ein Held wäre, der die Welt rettet.

Was ist der beste Rat, den du je gehört hast?

„Sei immer neugierig“, sagte mein Mentor Johannes Martin Kränzle. Dies sei wichtig, um immer weiter zu lernen.  Sobald man denkt genug zu wissen, hört man damit auf, sich zu verbessern. Neue Dinge auszuprobieren, zu lernen wie andere es tun und über mich selbst nachzudenken, wird mich zu einem guten Künstler machen.

Daegyun Jeong als Chou En-lai in Nixon in China © Anke Sundermeier

Wenn du in diesem Moment an einem anderen Ort dieser Welt sein könntest, wo wäre das?

Da gibt es so viele Orte. Am liebsten dort, wo es gutes Essen gibt. In letzter Zeit stehe ich auf vietnamesisches Essen, also wäre es wahrscheinlich Vietnam.

Du hast einen Wunsch frei, was wünschst du dir?

Wenn es völlig unwirklich sein könnte, würde ich mich gerne selbst als Zuschauer aus dem Publikum auf der Bühne beobachten, da ich mich schon oft gefragt habe, wie das wäre. Dafür bräuchte es also zwei Daegyuns.

Welche Komponist*innen (tot oder lebendig) würdest du gerne einmal treffen wollen?

Mozart.

Was würdest du ihn fragen?

Was erwarten Sie von Sänger*innen, die Ihre Musik interpretieren und warum?

Titelbild: © Gerardo Garciacano

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