About Sungho Kim

About Sungho Kim

Der mehrfach ausgezeichnete Tenor Sungho Kim gehört seit der Spielzeit 2020/21 fest zum Ensemble der Oper Dortmund und stellt hier immer wieder seine tenorale Strahlkraft unter Beweis. In Dortmund sang er u. a. Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, Fortunatus (Frédégonde), Camille de Rosillon (Die lustige Witwe) sowie Alvar (Fernand Cortez oder Die Eroberung von Mexiko). Zuletzt war  in Die Zauberflöte und Das Geheimnis der Zauberflöte sowie La Juive zu erleben. Aktuell ist er in der 20er Jahre-Opern- & Operettengala Roaring Oper(ett)a  zu sehen.

Tenor Sungho Kim  © Björn Hickmann

In welchem Dortmunder Stadtteil lebst du zurzeit?

Ich lebe in der Hüttemannstraße zwischen der Unionstraße und der Möllerbrücke, nahe dem Westpark.

Dein Lieblingsplatz in Dortmund

Unser Theater. Aber in diesen besonderen Zeiten mag ich den großen Weihnachtsbaum auf dem Weihnachtsmarkt.

Wo ist der schönste Ort in der Nähe deines Wohnortes?

Der Phoenix-See − wenn ich könnte, würde ich dort mehr Zeit verbringen. Denn ich bin ein absoluter Wassermensch.

Welche Kulturveranstaltung in Dortmund hast du zuletzt besucht?

Ich war bei Das Rheingold im Konzerthaus Dortmund. Zudem gehe ich gerne ca. einmal im Monat ins Kino zum Cinestar und auf jeden Fall immer dann, wenn ein neuer Marvel-Film rauskommt, da ich großer Marvel- Fan bin. In diesem Kontext war ich auch zuletzt dort.

Wie sieht für dich ein spielfreier Tag in Dortmund aus?

Auch in meiner Freizeit bin ich häufig im Theater, um meine Partien vorzubereiten. Wenn ich dann wirklich mal einen Ruhetag brauche, spiele ich z. B. gerne FIFA auf „der Nintendo Switch“. Oder ich laufe im Westpark und trainiere zu Hause auf meinem Heimtrainer.

Welche Oper müsste man in Dortmund unbedingt einmal spielen und warum?

La Bohème ist meine Lieblingsoper. Darin gibt es einen Satz von Rodolfo, in dem er den grauen Winter beschreibt. Genau dieses Lebensgefühl assoziiere ich mit Deutschland – das ist wunderschön. Diese Geschichte ist sehr emotional und geht direkt ins Herz.

Was unternimmst du Interessantes, ohne Geld auszugeben?

Mich mit meinen Kolleg*innen und Freunden unterhalten.

Welche Musik hörst du privat?

Jazz.

Was war deine erste Arbeitsstelle? / Dein allererster Job?

Das ist eine witzige Geschichte, denn es war kein Job als Sänger: Ich war auf der Suche nach einem Minijob und erhielt eine Anstellung von einer privaten Internetfirma – hier arbeitete ich ein Jahr, da ich zu dem Zeitpunkt meine Stimme verloren hatte. Meine Aufgabe war es als Beobachter unangemeldete Kabel, die an der Farbe zu erkennen waren, im Stadtbezirk aufzufinden und zu melden, woraufhin dann Bußgelder verhängt wurden. Das war schon eine interessante Erfahrung.

Was war deine allererste Produktion als aktiver Künstler? / Bei welcher Produktion standest du das erste Mal auf der Bühne?

Als Bachelorstudent stand ich als 2. Priester in Die Zauberflöte auf der Bühne.

Sungho Kim als Tamino in Die Zauberflöte

Wenn du nicht Sänger geworden wärst, was wärest du dann geworden?

Vermutlich wäre ich Pfarrer geworden. 

Was war das Schlimmste / Peinlichste / Lustigste, das dir während einer Aufführung passiert ist?

Es gab schon so viele so unterschiedliche Situationen: Aber beim weltberühmten Wettbewerb Operalia merkte ich beim Semifinale nach einer Arie sofort, dass es nicht mehr ging und wollte aufhören, aber die Begleitung am Klavier hatte schon mit dem Spielen angefangen und so versuchte ich es. Ich habe dann alle Töne eine Oktave tiefer gesungen und Plácido Domingo – der Gründer von Operalia − fragte mich: „Are you okay?“ Das war mir so unangenehm, dass ich auch heute nicht mehr darüber nachdenken will. (lacht)

Welche ist deine Lieblingsoper?

Wie bereits gesagt: La Bohème von Giacomo Puccini.

Deine Lieblingsarie?

Natürlich „Che gelida manina“ die Arie des Rodolfo aus La Bohème, weil er so ein typisch naiver Mann ist. Rodolfos Charakter ähnelt stark dem meinen, denn auch ich versuche immer glücklich zu sein und nicht über komplizierte Dinge nachzudenken. Für mich geht es immer um Liebe und das Miteinander und dafür steht La Bohème. Und deswegen liebe ich diese Oper so sehr.

Ist dir einmal auf der Bühne etwas völlig Unerwartetes passiert?

Ja, ich habe noch eine andere Geschichte parat: Im Hamburger Opernstudio habe ich in Moskau, Tscherjomuschki mitgewirkt. Diese Inszenierung war sehr bewegungsreich und wir mussten auch während der Gesangsszenen viel laufen. Kurz vor einer Kussszene mit meiner Spielpartnerin war ich völlig außer Atem und mein Gesicht und Mund waren völlig nass. Nachdem ich sie geküsst habe, fragte sie völlig entsetzt: „Entschuldigung, was war das denn bitteschön?“

Was inspiriert dich?

Andere Kolleg*innen aus dem Ensemble inspirieren mich. Ich sage dann immer zu ihnen: „Ich stehle mir etwas von dir.“

Was machst du, um deine Stimmung zu verbessern, sofern notwendig?

Schlafen.

Welche Jahreszeit magst du am liebsten?

Frühling.

Dein Lieblingsessen?

Sehr traditionell: Als koreanisches Essen Kimchi Suppe, als deutsches Essen: Pommes, am besten mit einem Dortmunder Pils.

Welches ist dein Lieblingsbuch?

Die Bibel.

Sungho Kim in der 20er Jahre-Opern- & Operettengala Roaring Oper(ett)a © Björn Hickmann

Dein Lieblingsfilm?

Schindlers Liste. Am Ende des Films weint Schindler und verkauft seinen eigenen Schmuck, um noch einen Menschen mehr retten zu können.

Was ist der beste Rat, den du je gehört hast?

Vertraue deinem Potential. Du selbst bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.

Wenn du jetzt sofort in diesem Moment an einem anderen Ort dieser Welt sein könntest, wo wäre das?

Natürlich würde ich dann am liebsten sofort bei meinen Eltern sein. Ich vermisse sie sehr. Sie leben in einem kleinen Dorf mit dem Namen Cheonan in Südkorea.

Du hast einen Wunsch frei, was wünschst du dir?

Den ersten Preis im Eurojackpot gewinnen!

Welche Komponist*innen (tot oder lebendig) würdest du gerne einmal treffen wollen?

Was würdest du sie / ihn fragen?

Wolfgang Amadeus Mozart. Ich habe seine Biografie und Geschichte gelesen und denke, dass er außergewöhnlich gewesen sein muss, denn ein normaler Mensch wäre nicht in der Lage gewesen, solch unglaubliche Werke zu schreiben. Vermutlich hätte ich keine bestimmte Frage, sondern würde sein Leben einfach nur neugierig mit meinen Augen beobachten. Oder vielleicht würde ich ihn doch fragen, warum er so verrückt ist, wie er ist.

Titelbild:

© Björn Hickmann

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