About Hyona Kim

About Hyona Kim

Seit dem Start der Intendanz von Heribert Germeshausen in der Spielzeit 2018/19 gehört Hyona Kim fest zum Ensemble der Oper Dortmund. Hier sang sie zahlreiche Partien und stellte auch immer wieder ihre vielseitigen darstellerischen Fähigkeiten unter Beweis: Sie verkörperte u. a. Amneris (Aida), Mama/Tzippie (in Oliver Knussens Wo die wilden Kerle wohnen), Suzuki (Madama Butterfly) und Ortrud (Lohengrin und Neverland). 2021/22 stand sie als Emily in der Uraufführung von Bernhard Langs Der Hetzer, als Mezzosopranistin in dem Barock-Pasticcio Sehnsucht, in der Titelpartie der Deutschen Erstaufführung von Frédégonde sowie als Tante/Kamel in der Uraufführung von Avner Dormans Die Kinder des Sultans auf der Bühne. Zuletzt konnte das Publikum sie u. a. als Nancy T’ang (Nixon in China) auf der Dortmunder Opernbühne bewundern. Als immer gefragtere Mezzosopranistin wird Hyona Kim künftig freiberuflich auf den international renommiertesten Opernbühnen dieser Welt – wie der Metropolitan Opera New York, der Königlichen Oper Kopenhagen oder der San Francisco Opera – zu erleben sein.

Hyona Kim als Amneris mit Shavleg Armasi als Ramfis in Aida © Björn Hickmann

In welchem Dortmunder Stadtteil lebst du zurzeit?

Ich lebe in Hörde/Clarenberg.

Was ist dein Lieblingsplatz in Dortmund?

Der Phoenix-See und das Theater Dortmund.

Was ist der schönste Ort in der Nähe deines Wohnortes?

Neben dem Phoenix-See finde ich auch den Rombergpark wirklich sehr schön.

Hyona Kim als Ortrud in Neverland © Björn Hickmann

Wie sieht für dich ein perfekter (spielfreier) Tag aus?

In etwa so: Gutes Essen und in der Sonne ein Buch lesen. Wenn ich mehr als nur einen freien Tag habe, würde ich möglicherweise auch irgendwohin fahren, da ich sehr gerne mit dem Zug reise. Das muss auch nicht sonderlich weit sein.

Welche Oper müsste man in Dortmund unbedingt einmal spielen und warum?

Im Allgemeinen mehr Verismo- oder Belcanto-Opern – denn das sind meine Lieblingsopern.

Was unternimmst du Interessantes ohne Geld auszugeben?

Joggen, lesen und sehr gerne Animes bzw. Zeichentrickfilme schauen.

Welche Musik hörst du privat?

Es ist ein wenig seltsam, aber in meinem Privatleben höre ich keine Musik, weil das zu meinem Beruf gehört. Zu Hause lebe ich daher in einer sehr stillen Atmosphäre. Wenn ich dann doch mal etwas höre, dient es dem Studium und es sind hauptsächlich Opern. Als Christin höre ich auch sehr gerne christliche Musik. Ansonsten bevorzuge ich die absolute Ruhe. So sehr ich Musik mag, liebe ich es auch einfach nichts zu hören.

Hyona Kim als Ortrud in Lohengrin © Thomas M. Jauck

Was war dein allererster Job?

Ich habe als Hunde- und Babysitter gearbeitet und beides wirklich sehr gerne gemacht – ich liebe Tiere und kleine Kinder.

Ist dir auf der Bühne schon einmal etwas völlig Unerwartetes passiert?

Einmal verkörperte ich Annina in La Traviata. Das ist nur eine sehr kleine Rolle; sie ist die Dienerin von Violetta. Es gibt eine Szene, in der Violetta sie fragt, wie viel Geld ihr zur Verfügung stünde. Ich sollte ihr dann zwei Münzen in einer Schachtel zeigen, sie aus dieser heraus nehmen, sie ihr präsentieren und dann wieder zurücklegen. Allerdings war ich so ungeschickt, dass ich sie habe fallen lassen. Dann habe ich versucht, sie wieder aufzuheben, aber meine Nägel waren so kurz, dass ich sie einfach nicht greifen konnte. Als ich es dann schaffte, fielen sie wieder herunter. Das Ganze wiederholte sich etwa drei bis vier Mal, bis es mir schließlich gelang. Mir war das wirklich sehr unangenehm. Ich war noch sehr jung und unerfahren − heute würde ich einfach direkt gehen.

Wenn du nicht Sängerin geworden wärest, was wärst du dann gerne geworden?

Ich habe keine gute Antwort auf diese Frage, da mir etwas anderes vorzustellen schwerfällt. Aber wenn ich meine Stimme verlieren würde, könnte ich mir gut vorstellen, als Lehrerin zu arbeiten.

Ursprünglich wollte ich ja Schwimmerin werden, aber das hat nicht funktioniert. Daher kann ich ganz klar sagen, dass ich mich nur ungern für einen anderen Beruf entscheiden würde, sondern genau das mache, was ich gerne tue.

Hyona Kim in Sehnsucht. Ein barockes Pasticcio © Björn Hickmann

Welche ist deine Lieblingsoper? Welche deine Lieblingsarie?

Oh, das ist eine weitere wirklich schwierige Frage. Denn ich wurde schon so häufig von Leuten gefragt, was denn meine absolute Traumrolle sei, und ich kann das gar nicht so eindeutig beantworten. Ich kann dazu nur sagen, dass ich so ziemlich alle Opern liebe, weil es einfach eine so großartige Kunstform ist. Ob Don Carlo, was ich an der Metropolitan Opera gecovert habe, Nixon in China oder Lohengrin, Frédégonde oder auch Die Zauberflöte. Es kommt wirklich immer darauf an, was ich gerade vorbereite – und für diese Rolle oder dieses Werk brenne ich dann.

Shooting Spielzeitheft © Sophia Hegewald

Was inspiriert dich?

Als Christin dienen mir die Bibel und Gott sowie die Gebetszeit am Morgen als größte Inspirationsquelle. Sie machen mich zu der, die ich bin und das ist sehr wichtig für mich. Ich bin ein normaler, gewöhnlicher Mensch und um in diesem Geschäft zu bestehen, muss ich mich wirklich festigen. Mein Glaube und meine Familie unterstützen mich dabei sehr.

Was machst du, um deine Stimmung zu verbessern?

Zucker. Süße Sachen. Darauf kann ich nicht verzichten und das hilft wirklich.

Welche Jahreszeit magst du am liebsten?

Generell mag ich das Heute, die Gegenwart, den Moment. Ich habe keine Präferenz für eine bestimmte Jahreszeit. Der Winter ist kalt, aber die Atmosphäre und Weihnachtsstimmung sind großartig. Ich mag auch die Sonne des Sommers. Jede Saison hat ihre Vor- und Nachteile.

 Hyona Kim als Titelpartie in Frédégonde © Theater Dortmund

Was ist dein Lieblingsfilm und warum gefällt dir dieser so?

Es gibt so unheimlich viele tolle Filme. All meine Lieblingsfilme stammen aus meiner Kindheit: Vom Winde verweht hat mir unheimlich gut gefallen oder The Trueman Show mit Jim Carrey, den ich für den am meisten unterschätzten Schauspieler halte. Aber auch so alte Filme wie My Fair Lady, Mary Poppins oder Sound of Music gehören zu meinen Favoriten.

Und dein Lieblingsbuch?

Da ist es im Grunde dasselbe – denn auch hier gibt es natürlich unheimlich viele gute Titel. Ich gehe da eher vom Autor aus; wenn mir einer gefällt, muss ich all seine Bücher lesen. Ich mag z. B. alle Bücher, die ich von Haruki Murakami gelesen habe, von Paulo Coelho und auch Steven King. Aber auch deutsche Autoren wie Hermann Hesse oder Patrick Süskind. Von letzterem habe ich so ziemlich alles gelesen. Dann hatte er mit Das Parfüm diesen großartigen Erfolg, was früher auch eines meiner Lieblingsbücher gewesen ist. Das Werk hat mich einfach unheimlich begeistert – auch wenn es für ein Kind in meinem damaligen Alter vielleicht ein wenig grausam war.

Was ist der beste Rat, den du je gehört hast?

Nun, meine Mutter sagt immer: Überlasse es Gott, lass ihn dein Leben bestimmen. Ich bin ein sehr zurückhaltender und religiöser Mensch, arbeite zudem sehr hart − aber am Ende übergebe ich es an Gott, und ich denke, dass das ein guter Rat ist. Ich bin zuversichtlich und mache mir keine Sorgen. Aber am Ende soll es so für mich sein, wie er es für mich geplant hat.

Hyona Kim als Kamel mit Santiago Sánchez als Taseh und Sooyeon Lee als Fadeya in Die Kinder des Sultans © Anke Sundermeier

Wenn du jetzt sofort – in diesem Moment – an einem anderen Ort dieser Welt sein könntest, wo wäre das?

Mir geht es gut damit, genau hier zu sein. Ich muss nicht woanders hin. Ich bin immer froh dort zu sein, wo ich gerade bin. Nirgendwo sonst …

Hyona Kim mit Ensemble in Nixon in China © Thomas M. Jauck

Du hast einen Wunsch frei: Was wünschst du dir?

Ich wünsche mir Gesundheit und ein langes, glückliches Leben für meine ganze Familie.

Welche Komponist*innen, tot oder lebendig, möchtest du gerne einmal treffen?

Wenn es nur eine*n gäbe, würde ich mich definitiv für Schumann entscheiden. Aber ich möchte auch Mozart, Puccini und Verdi treffen – und auch Bellini und Donizetti.

Titelbild © Björn Hickmann

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